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Proxmox - Erste Schritte nach der Installation

Paketquellen für Non-Subscription anpassen

In meinem Fall beinhalten meine Files alle Quellen für Proxmox Virtual Environment v7.0:

Zuerst wird die neue Liste mit Paketquellen erstellt:

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nano /etc/apt/sources.list
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deb http://ftp.de.debian.org/debian bullseye main contrib

deb http://ftp.de.debian.org/debian bullseye-updates main contrib

# security updates
deb http://security.debian.org bullseye-security main contrib

deb http://download.proxmox.com/debian/pve bullseye pve-no-subscription

Im Anschluss werden die momentan aktiven Enterprise Paketquellen deaktiviert:

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nano /etc/apt/sources.list.d/pve-enterprise.list

Hier die enthaltene Quelle durch Einsetzen der ›#‹ am Anfang der Zeile auskommentieren.

Anschließend können die Paketquellen neu eingelesen und bereitstehende Updates installiert werden:

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apt update && apt upgrade -y

Zeitzone & Datum anpassen

Um Logging und Debuggen auf einem bestmöglichen Level gewährleisten zu können, sollten Zeit und Datum auf dem Server zum einen geprüft und nachjustiert werden. Mit dem folgenden Befehl lässt sich die Zeitzone auf ›Europe/Berlin‹ einstellen.

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timezonectl set-timezone Europe/Berlin

Für andere Zeitzonen genügt ein Schlüsselwort nach dem folgenden Befehl:

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timedatectl list-timezones | grep <Keyword>

Anschließend kann der passende Term in den ersten Befehl eingefügt werden.

Mit ›date‹ kann zuletzt die aktuelle Systemzeit, sowie das eingestellte Datum ausgegeben werden:

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bastii717@beta:~ » date
So 22 Aug 2021 22:42:38 CEST

ZFS Pool erstellen

Speicherort für meine Virtuellen Maschinen ist ein ZFS-Pool aus mindestens 2 gleichwertigen SSD’s. Dieser muss bei einer frischen Installation erst erstellt werden.

Über das Menu Datacenter -> PVE -> Disks können zunächst alle verbauten Festplatten und SSD Speicher angezeigt werden. Im Unterpunkt ZFS kann anschließend der neue Pool erstellt werden. Hierzu bietet Proxmox eine breite Vielfalt an möglichen Konfigurationen an. In Version 7 sind folgende Raid Konfigurationen enthalten:

Sollten zu Beginn keine Festplatten / SSD’s angezeigt werden, ist dies nichts ungewöhnliches, wenn die Speicher vorher über Partitionen verfügten.

Über die nachfolgenden Schritte werden diese Partitionen entfernt und anschließend der RAID-Verbund hergestellt. Im Unterpunkt ›Disks‹ werden zunächst die Device Namen aller Speichermedien notiert, welche später im ZFS Pool hinzugefügt werden sollen.

Anschließend verbinden wir uns via SSH mit unserem Proxmox Server und wählen den ersten betroffenen Datenträger aus.

In meinem Beispiel betrifft es das Device ›/dev/sda‹.

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fdisk /dev/sda

# Informationen ueber enthaltene Partitionen herausfinden
Command (m for help): p

# Loeschen einzelner Partitionen
# Wiederholen bis keine Partition mehr enthalten ist
Command (m for help): d
Partition number (1,9, default 9): 9

# Aenderungen auf den Datenspeicher schreiben
Command (m for help): w

Diese Schritte müssen zunächst für alle Datenträger durchgeführt werden.

Anschließend sollten diese im Menu Datacenter -> PVE -> Disks -> ZFS auftauchen.

Hier kann nun das gewünschte RAID Level konfiguriert werden.


Backup Routinen erstellen

Um Datenverlust und defekten Maschinen bzw. Containern vorzubeugen empfiehlt es sich Backups zu erstellen. Als Speicherziel kann das eigene NAS oder eine externe Festplatte dienen. Die Startzeit ist in meinen Fällen so bemessen, dass sie nachts starten, wenn so wenig wie möglich Traffic auf den Maschinen herrscht - aber abschließen, wenn ich noch zuhause bin um im Notfall eingreifen zu können ohne bereits im Arbeitsalltag zu stecken.

Rechenbeispiel: Das Backup meiner 150GB Virtuellen Maschine dauert knapp 2h, unter der Woche stehe ich um 5:00 Uhr auf. Das Backup plane ich für 2:30 Uhr; + 2 Stunden für den normalen Backupzyklus = 4:30 Uhr. Sollte während der Sicherung ein Fehler auftreten, werde ich zum einen via Mail benachrichtigt und kann schnell eingreifen ohne schon auf dem Weg zur Arbeit zu sein.


ISO Images hochladen

Um neue Virtuelle Maschinen schnell betriebsbereit zu machen, empfiehlt es sich alle ISO Dateien, die benötigt werden vorab auf den Server zu laden. Die Setupdateien werden im Storagepool gespeichert. Hierbei gibt es zwei Optionen: Den Upload von der lokalen Platte oder aus Onlinequellen. Letzteres empfiehlt sich vor Allem bei langsameren Internetleitungen.


Qemu-Guest-Agent auf den Virtuellen Maschinen installieren

Der Qemu-Guest-Agent stellt sicher, dass Virtuelle Maschinen sauber heruntergefahren werden, wenn dies vom Hypervisor veranlasst wurde. Vorallem bei Windows Systemen kam es in meinem bisherigen Setup öfter vor, dass jene Systeme den Neustart oder Shutdown des Systems verzögerten oder verhinderten.

Installation unter Linux

Unter Linux lässt sich der Qemu-Guest-Agent mit einem einzelnen Befehl installieren:

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apt install qemu-guest-agent
systemctl start qemu-guest-agent

Anschließend muss in der entsprechenden Virtuellen Maschine noch hinterlegt werden, dass der Agent vorhanden ist und auch benutzt werden soll:

/Bildschirmfoto 2021-08-22 um 23.49.05.png

Hierzu wird zur gewünschten VM navigiert, das Menu ›Optionen‹ angewählt und dort der Haken für den Agenten getätigt. Nach Neustart der Guest Maschine sind die Änderungen übernommen.

Installation unter Windows

Unter Windows muss zunächst das passende .iso File heruntergeladen werden, in der VM gemountet und der Agent installiert werden. Nachdem die Routine des Assistenten durchgelaufen ist und ›virtio-win-guest-tools‹ installiert wurden, muss die entsprechende Instanz noch neu gestartet werden.


Dark Theme

Da in Proxmox bisher kein eingebauter Dark Mode enthalten ist, greife ich auf ein Projekt auf Github zurück:

Das Installationsskript kann mit ›wget‹ auf den Server geladen und anschließend ausgeführt werden:

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wget https://raw.githubusercontent.com/Weilbyte/PVEDiscordDark/master/PVEDiscordDark.sh
bash PVEDiscordDark.sh install